Auszeichnung für den Magdeburger Arzt Dr. Michael Bellutti

27.07.2012 -  

Dr. Michael Bellutti von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg wurde mit den Forschungsstipendium 2012 des Deutschen Psoriasis Bundes (DPB) ausgezeichnet. Das vom Gesundheitsunternehmen Abbott gestiftete Fördergeld wird er für seine Studien zur Erforschung von Wechselwirkungen zwischen Psoriasis und Morbus Crohn verwenden. "Ich erwarte durch meine Untersuchungen neue Erkenntnisse zu der systemischen Immunreaktion bei Psoriasis und Wechselwirkungen mit Morbus Crohn. Ein Schwerpunkt liegt für mich auf der T-Zell-vermittelten Entzündungsreaktion", erklärt Dr. Michael Bellutti die Motivation seiner Studie.

Das Stipendium wurde Dr. Michael Bellutti (Mitte) von Hans-Detlev Kunz und Prof. Bianca Wittig, Associate Medical Director bei Abbott Deutschland überreicht. Konkret soll gezeigt werden, dass bei Menschen mit Psoriasis oftmals auch ein unterschwelliger Morbus Crohn vorliegt - im Vergleich zur Normalbevölkerung etwa um das Siebenfache häufiger. Möglicherweise beeinflusst die chronisch-entzündliche Darmerkrankung den Verlauf der Schuppenflechte negativ. Beide zeigen gewisse immunologisch ähnliche Entzündungswege. Die Untersuchungen erfolgen in Kooperation mit der Uni-Klinik für Gastroenterologie Magdeburg, wo Dr. Bellutti auch seine Ausbildung begann.

Psoriasis ist eine immunvermittelte Entzündungserkrankung - ebenso wie Morbus Crohn. Bei beiden Krankheitsbildern spielt das Zytokin Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha) eine zentrale Rolle. Entsprechend sind bestimmte TNF-alpha-Blocker zur Behandlung beider Erkrankungen zugelassen. Und bei beiden Erkrankungen gilt das IL23-Rezeptor-Gen als Risikofaktor. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass die Prävalenz eines Morbus Crohn bei Menschen mit Psoriasis deutlich erhöht ist. In seiner Studie möchte Dr. Michael Bellutti Patienten mit subklinisch vorliegendem Morbus Crohn aus einer Kohorte von Psoriasis-Patienten herausfiltern. Dafür wird er über zwei Jahre den Entzündungsmarker Calprotectin im Stuhl sowie im Serum und alle Probanden auch auf das Vorliegen eines Morbus Crohn untersuchen. Sollte sich im Dünn- oder Dickdarm eine entzündliche Aktivität nachweisen lassen, wird geprüft, ob das Ausmaß der Darmentzündung und der Schweregrad der Psoriasis miteinander korrelieren. Ferner wird den erkrankten Patienten eine spezifische Therapie der Entzündung im Darm empfohlen.

Das mit 12.000 Euro dotierte Stipendium wurde Dr. Michael Bellutti anlässlich der Münchner Fortbildungswoche am 24. Juli 2012 feierlich überreicht.

Der DPB - 1973 als Selbsthilfeverein gegründet - ist heute mit 6.000 Mitgliedern die stärkste deutsche Patientenorganisation im Bereich Hautkrankheiten. Er setzt sich für die Anliegen aller an Schuppenflechte erkrankten Menschen ein. Ziele sind, die medizinische Versorgung von Menschen mit Psoriasis zu verbessern und die wissenschaftliche Erforschung von Ursachen und Möglichkeiten der Behandlung der Schuppenflechte zu fördern. Ein Beitrag des DPB zur Forschung ist seit 2003 das DPB-Forschungsstipendium.

Quelle: Deutscher Psoriasis Bund e. V.

Bildunterschrift:
Das Stipendium wurde Dr. Michael Bellutti von Hans-Detlev Kunz und Prof. Bianca Wittig, Associate Medical Director bei Abbott Deutschland überreicht. (Foto: DPB/Abbott)

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