Innovativer Linearbeschleuniger trifft im Uniklinikum ein

03.07.2012 -  

Ab August 2012 werden die Behandlungsmöglichkeiten der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Magdeburg durch ein neuartiges Bestrahlungsgerät erweitert: Am 30. Juni traf der Tieflader ein, der das 4,5 Tonnen schwere Hightech-Gerät der Firma Accuray an seinen Bestimmungsort brachte. Mit dem TomoTherapy-System können Tumore hoch präzise bei bestmöglicher Schonung von umliegendem gesunden Gewebe oder Organen bestrahlt werden. Tomo_0301

„Von dem neuen Strahlentherapiegerät können jetzt vor allem die Patienten profitieren, deren Tumore eine sehr komplexe Form besitzen und nahe an Risikoorganen liegen. Sie können nun noch effektiver und nebenwirkungsärmer behandelt werden“, so Professor Günther Gademann, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie Magdeburg. „Beispiele hierfür sind Tumoren im Kopf-Hals-Bereich wie auch im Beckenbereich, insbesondere der Prostatakrebs, den wir jetzt zielgenau bestrahlen können, ohne die Blase oder den Enddarm in Mitleidenschaft zu ziehen.“

Bis zur Inbetriebnahme am 24. August steht in den nächsten zwei Monaten allerdings eine Vielzahl an Aufgaben an. Das TomoTherapy-System muss angeschlossen und die Software installiert werden, umfangreiche Probeläufe und Tests werden durchgeführt sowie die Anlage abschließend prüftechnisch abgenommen. Dann können an dem Gerät bis zu 35 Patienten pro Tag behandelt werden. „Neben Berlin ist Magdeburg der einzige weitere Standort in Ostdeutschland, der über diese Technologie verfügt“, erklärt Professor Gademann.

Tomo_0358Das TomoTherapy-System ist eine Neuentwicklung im Bereich der Strahlentherapie und das erste dieser Technologie: Es kombiniert die Computertomographie (CT) und den Linearbeschleuniger in einem Gerät. Das voll integrierte 3D-System für die sogenannte bildgeführte intensitätsmodulierte Strahlentherapie macht es möglich, die genaue Position und Form des Tumors unmittelbar vor der Behandlung auf den Millimeter genau zu bestimmen. So kann die Bestrahlung exakt und in Echtzeit auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten angepasst werden.

Fotos: Dr. Mathias Walke/ Uniklinik Magdeburg

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